Das Ende des Brainstormings?

Erinnerst du dich? Vor einigen Wochen, habe ich dir hier über einen Artikel aus dem Magazin „Gehirn und Geist“ berichtet, in dem es um das Stimulieren deiner Kreativität ging. Meiner Einschätzung nach ein enorm wichtiges Thema, mit dem man sich gar nicht genug auseinandersetzen kann.

Ein Teil dieses Artikels hat mich besonders beschäftigt und daher habe ich mich entschlossen, diesem einen eigenen Beitrag zu widmen. Ich nenne ihn:

„Das Ende des Brainstormings?“

Wie hilfreich Brainstorming für die Aktivierung unseres kreativen Potenzials ist, ist nämlich unter ForscherInnen heutzutage durchaus umstritten.

Und das, obwohl Brainstorming meiner Einschätzung nach DIE Parademethode zur Ideenfindung ist, die inzwischen in fast jedem Unternehmen angewandt wird. Teilweise vielleicht, weil viele gar keine andere Methode kennen, größtenteils allerdings bestimmt auch deshalb, weil viele von uns einfach an Ihre zielführende Wirkung glauben.

Vielleicht kurz nochmal zur Einführung: die Brainstorming Methode wurde vor etwa 70 Jahren von Alex F. Osborn, einem US-amerikanischen Autor und Besitzer einer Werbefirma erfunden. Die TeilnehmerInnen bilden dabei Kleingruppen und werden aufgefordert zu einem zuvor festgelegten Thema alle Einfälle, die ihnen in den Sinn kommen, zu nennen. Wichtig dabei: Die Vorschläge von anderen dürfen nicht kritisiert werden! Denn Osborn meinte, dass die Angst vor negativem Feedback die meisten Menschen davon abhält, ihre besten Ideen überhaupt erst preiszugeben. Eigentlich nicht ganz unlogisch.

Brainstorming

Nun zeigen neueste Studien allerdings wohl, dass einerseits Gruppen oft schlechter abschneiden, als Menschen, die alleine kreativ werden. Und andererseits, dass eben gerade das Kritikverbot beim Brainstorming, die von Osborn entwickelte Methode schwächt: verschiedene Vorschläge offen zu diskutieren, können für den Ideenfluss mindestens genauso förderlich sein, wenn nicht sogar besser.

Hierzu haben ForscherInnen verschiedenste Tests durchgeführt, die diese Theorie durchaus untermauern. Konstruktives Feedback schadet dem Schaffensprozess demnach nicht, es beflügelt ihn vielmehr.

Siehst du Brainstorming ähnlich kritisch? Oder wendest du es gerne und erfolgreich an? Deine Meinung dazu würde mich sehr interessieren!

Und was heisst dies nun weiter für unser aller praktische Arbeit und zukünftige Ideenfindung? Sollen wir dem Brainstorming den Rücken kehren und uns neuen – besseren? – Methoden zuwenden?

In meinem nächsten Beitrag  werde ich dir eine Methode vorstellen, die meiner Einschätzung nach eine gute Alternative bzw. Ergänzung zum Brainstorming darstellt: Die Disney Methode (ganz enthüllt wird sie in 1 Monat 🙂 )

3 Schritte der Disney Kreativitätsmethode

3 Schritte der Disney Kreativitätsmethode

Ich persönlich halte Brainstorming immer noch für eine äußerst effiziente Methode zur Ideengewinnung, auch wenn ich der vorgebrachten Kritik durchaus etwas abgewinnen kann.  Vielleicht lockere ich beim nächsten Mal das absolute Kritikverbot ein wenig und sehe was passiert.. 🙂

Alles Liebe bis dahin,
Birgit