Step-by-step Tutorial: Die Kopfstandmethode virtuell umgesetzt.

Vor einiger Zeit haben wir uns an einer LinkedIn Umfrage ausprobiert. Nun gut, antworttechnisch ist da noch Luft nach oben, trotzdem zeichnen die abgegebenen Antworten ein klares Bild. Die Mehrheit wünscht sich eine Schritt-für-Schritt Anleitung für die virtuelle Umsetzung der Kopfstandmethode. Vier von sechs. Da lassen wir uns doch nicht zwei Mal bitten. 😉

LinkedIn Umfrage

Trifft sich also ausgezeichnet, dass wir die Kopfstandmethode (oh Zufall! 😉 ) zuletzt selbst virtuell umgesetzt haben. Nämlich bei der letzten BusinessMind Alumni Lounge. Da ging es um „Hybridmeetings – Segen oder Fluch?“ und die Ausarbeitung von Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung eines Hybridmeetings.

Dafür eignet sich die Kopfstandmethode ganz ausgezeichnet.

Aber wie gehst du’s nun konkret an? Hier und hier kannst du alles Nötige zur Umsetzung im ONSITE Setting nachlesen. Doch heute wollen wir uns die Umsetzung im virtuellen Raum ansehen.

Virtuelle Umsetzung der Kopfstandmethode

Entscheide dich zuerst einmal für ein virtuelles Tool, über das deine Teilnehmer:innen ihre Inputs sammeln können. Je nach Größe deiner Gruppe eignet sich dafür PADLET ausgezeichnet, Google Jamboard oder auch miro.

Erkläre den Prozess zuerst im Überblick, am besten anhand einer Powerpoint Slide. Wir empfehlen dir, die Übungsbeschreibung zusätzlich auch direkt am Tool zu integrieren (siehe Bild unten). Denn vergiss nicht: deine Teilnehmer:innen sind dann in Break Out Sessions, haben die Slide nicht mehr vor sich, und schnell ist die Hälfte der Übungsanleitung vergessen.

Die eigentliche Methode erfolgt nun in zwei Schritten.

Schritt 1

Im ersten Schritt stellst du deine eigentliche Frage auf den Kopf. Und weil einem bei einem Kopfstand in der Regel ganz viel Blut in den Kopf läuft, darf es hier (es MUSS sogar!) ruhig provokant und „ganz arg“ werden.

In unserem Fall: „Das Hybridevent des Grauens. Was kann man bei Hybridevents so RICHTIG falsch machen? Wie kannst du sicherstellen, dass dein Hybridevent so richtig krachen geht?“ (Ergebnisse siehe 1. Spalte im Bild)

1

Lade deine Teilnehmer:innen nun ein ihrer Kreativität vollkommen freien Raum zu lassen und gerne mit absolut überzogenen Antworten daher zu kommen.

Dieser Anleitungsschritt ist super wichtig. Du willst hier nämlich deine Teilnehmer:innen nicht mit einer ernsthaften Diskussion über die Nachteile von Hybridmeetings demotivieren. Vielmehr gibst du ihnen die Möglichkeit lustige und vollkommen überzogene Horrorszenarien zu kreieren, und dabei implizit ihre Befürchtungen zu adressieren, um abschließend auf Basis der gesammelten Inputs konkrete Maßnahmen auszuarbeiten, wie diese Horrorszenarien eben zu vermeiden sind.

Nachdem du die Methode im Überblick erklärt hast, und dann erstmal nur den ersten Schritt konkreter, schicke den Link zum externen Tool in den Chat. Wir schicken den Link immer erst NACH den ersten Erklärungen, sonst verlierst du mindestens die Hälfte deine Teilnehmer:innen schon bei den Erklärungen, weil die schon damit beschäftigt sind, mit dem Tool zu spielen. 🙂

Vergiss abschließend nicht deinen Teilnehmer:innen zu sagen, wer in welcher Gruppe / welchem Raum ist, damit sie wissen, wo am Tool ihr Input einzutragen ist.

Schicke deine Teilnehmer:innen dann in Kleingruppen mit 3-4 Personen in Break Out Sessions. Diese erste Runde darf durchaus kurz sein. 5 Minuten reichen in der Regel.

Die Kopfstandmethode ist wunderbar geeignet eingeschlafene Köpfe oder unaufmerksame Teilnehmer:innen wieder zum Mitdenken zu bewegen. Da werden alle hellhörig und bringen ihre Ideen wie etwas NICHT sein soll ein – auch die Nörgler:innen werden abgeholt und positiv eingebunden. Und alle haben großen Spaß dabei.

Schritt 2

Im zweiten Schritt wird nun die Frage gestellt: „Was können/müssen wir tun, damit das Horrorszenario XY nicht Realität wird?“ (siehe auch am Bild Spalte 2)

Hier geht es also um die Ausarbeitung konkreter Erfolgsstrategien. Für diesen Schritt, lasse deinen Teilnehmer:innen mehr Zeit. Je nach Gruppengröße empfehlen wir in etwa 15 Minuten.

Lass Ihnen auch auf keinen Fall einfach eine Umkehr von Schritt 1 à la “NICHT nur die physisch Anwesenden zu Wort kommen lassen” durchgehen. Da braucht es schon ein wenig mehr Fleisch auf den Knochen. Ein mögliches Beispiel hier wäre: “Vor Ort Anwesende und online Publikum gleichermaßen adressieren. Dafür Moderationsnotizen ensprechend formulieren, mit einem virtuellen Co-Host zusammenarbeiten und immer erst die Fragen aus der Onlinewelt abholen.”

Ist der Unterschied klar? Es geht darum wirklich konkret zu werden.

Wir hoffen, diese kurze Einführung in die virtuelle Umsetzung der Kopfstandmethode hat dir Spaß gemacht und du fühlst dich nun darin bestärkt diese mal auszuprobieren. Hinterlasse uns gerne einen Kommentar, wie es denn gelaufen ist!

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal,
dein BusinessMind Team