5 Gründe für gehirngerechtes Arbeiten in Workshops und Trainings

Wer BusinessMind Trainings und Workshops kennt, weiß, dass wir es gerne bunt haben – farbenfrohe Kärtchen, ein wenig Bewegung da, viel Lachen dort. Egal, ob virtuell oder vor Ort, bei uns gibt es Teamaufgaben, Gruppensprecher:innen, wir atmen tief durch und recken und strecken uns, und manchmal machen wir einen Kopfstand oder schwimmen in einer Fishbowl.

Stellt es dir beim Lesen dieses ersten Absatzes die Nackenhaare auf? Oder aber denkst du dir „Erzähl mir mehr!!“?

So oder so, es lohnt sich weiterzulesen! Denn heute stellen wir dir 5 Gründe für gehirngerechtes Arbeiten in Workshops und Trainings vor.

Wir machen das oben angeführte nämlich alles nicht nur zum Spaß an der Freude (obwohl wir dabei durchaus viel Spaß HABEN!), sondern weil es tatsächlich Sinn macht.

Du bist weiterhin skeptisch? Nimm dir 5 Minuten Zeit, um den folgenden Artikel zu lesen. Wir versprechen dir, du siehst die Dinge danach anders.

Vorneweg: manche der angeführten Gründe beziehen sich eher auf Lernprozesse (Trainings) und andere auf Diskussions- und Designprozesse (Workshops). Wenn dem so ist, haben wir das jeweils entsprechend angemerkt.

Grund Nummer 1: Lernen ist ein physiologischer Vorgang

Was bedeutet das konkret?

Lernen (Trainings!) erfordert die Bildung neuer Synapsen. Die Bildung neuer Synapsen wiederum braucht vor allem Zeit und wachstumsfördernde Bedingungen. Dazu gehören ausreichend Schlaf, Bewegung, und eine angemessene Aktivierung.

Daher ist es so wichtig, Input-Sessions immer wieder mal mit Bewegungs- und Entspannungsübungen aufzulockern. Vor allem bei virtuellen Events, während derer wir oft stundenlang in der gleichen Position vor dem Screen verharren.

Eine asiatische Frau vor einem Laptop. Sie trägt einen gelben Pullover. Sie streckt ihre Arme nach oben und lächelt. Im Hintergrund ein Regal und eine Pflanze.

Rege deine Teilnehmer:innen an, sich immer wieder mal ein wenig zu bewegen. Das muss keine Yoga-Übung vorm Screen sein, es reicht schon, wenn sie sich ein wenig recken & strecken, oder einfach mal den Blick vom Bildschirm weg richten, oder ein paar tiefe Atemzüge nehmen.

Beschäftige dich außerdem lieber länger und mit unterschiedlichen Zugängen mit EINEM Thema als mit zu vielen unterschiedlichen Themen. Solange neue neuronale Verbindungen noch nicht konsolidiert sind, sind sie anfällig für Interferenzen – zu viele Lernerfahrungen löschen sich also mitunter schon einmal gegenseitig und sind daher zu vermeiden.

Grund Nummer 2: Das Gehirn ist ein soziales Organ

Lernprozesse (Trainings) verlaufen wirksamer, wenn sie in soziale Prozesse eingebunden sind. Auch in Workshops profitierst du von einer guten Teamkultur – sie ist die Basis für produktives Arbeiten.

Nimm dir daher IMMER Zeit für ein Kennenlernen und dafür, dass sich eine Vertrauensbasis zwischen dir und deinen Teilnehmer:innen und unter ihnen aufbauen kann. Auch wenn sich deine Teilnehmer:innen bereits kennen: nimm dir Zeit für ein paar Minuten Warm-Up. Lass deine Teilnehmer:innen ankommen und stärke das Gruppengefühl.

Geeignete Methoden hierfür sind z. B. die Sozio-Metrie/Aufstellung oder ggf. auch das “Gemeinsame Poster“. Dabei werden in Kleingruppen in die Mitte eines Flipcharts Gemeinsamkeiten geschrieben, die deine Teilnehmer:innen untereinander entdecken. In einzelnen Felder um den “Gemeinschaftskreis” herum, werden die individuellen Anliegen, Erwartungen, Hobbies, etc. notiert. Die Übung kannst du – wie die meisten anderen auch – je nach Ziel variieren: willst du nur, dass sich deine Teilnehmer:innen besser kennenlernen, oder auch deren Erwartungen, Expertisen, Verantwortungsbereiche, etc. abfragen.

Baue weiters auch während deines Events regelmäßig Gruppenarbeiten ein, während derer deine Teilnehmer:innen zusammenarbeiten. Je nach Gruppengröße und Zielsetzung bieten sich hier Methoden wie z. B das World Café oder die FishBowl für größere Gruppen, die Disney KreativitätsmethodeBrainwalking um nur ein paar zu nennen.

Fünf Menschen sitzen an einem Tisch und stapeln ihre Hände übereinander in der Mitte des Tisches. Sie lächeln. Im Hintergrund ein Flipchart und ein leerer Stuhl. Notizblöcke, Stifte und eine Pflanze am Tisch.

Grund Nummer 3: Nutzung von bestehenden neuronalen Mustern

Neue Erkenntnisse und Erfahrungen verknüpfen sich mit bereits vorhandenen.

Trau dich daher, die Kompetenz deiner Teilnehmer:innen zu würdigen und von ihr zu profitieren! Im Training kann das z.B. heissen, einem Teilnehmer / einer Teilnehmerin vorübergehend die Trainer:innen Rolle zu überlassen. Dies erfordert einiges an Souveränität und Mut, aber zahlt sich in der Regel aus.

Stell aber sicher, dass du die Inputs deiner “Ko-Trainer:innen” bei Bedarf ergänzt, adaptierst oder, wo nötig, Verbesserungsvorschläge anbringst. Die Lernerfahrung, die sie durch dieses “learning by doing” machen, werden sie dir lange danken!

Grund Nummer 4: Emotionen sind wichtig für die Musterbildung

Die Verknüpfung von Gelerntem (in Trainings) und Entwickeltem (in Workshops) mit Emotionen trägt massiv zur langfristigen Verankerung im Gehirn bzw. zur Erhöhung des Commitments bei. Emotionale Erregungszustände fördern nämlich die Ausschüttung von Neuromodulatoren, die wiederum die Neuroplastizität und somit das langfristige Behalten fördern.

Für deinen Event heisst das: schaffe Erfahrungsräume, in denen deine Teilnehmer:innen mit ihren Emotionen in Berührung kommen. Beispiele hierfür wären z. B. Spaziergänge, um eine Vision zu entwickeln, geführte Meditationen oder Fantasiereisen, kreative Aktivitäten, Basteln, etwas bauen, etc.

Und zuletzt..

Grund Nummer 5: Die Suche nach dem Sinn ist uns angeboren

Wir alle erfüllen Aufgaben lieber, wenn wir wissen, WARUM wir sie erfüllen sollen.

Je mehr Sinn eine Aufgabe für mein reales Leben ergibt und je mehr Bezug sie zu meinen Bedürfnissen hat, desto motivierter bin ich in der Regel.

In unseren Events sprechen wir allerdings viel zu oft darüber WAS wir machen, und WIE wir es machen, aber oft vergessen wir dabei auf das WARUM.

Für dein Event heißt das: bereits in der Auftragsklärungsphase, spätestens aber zu Beginn des Events klären: wo wollen wir überhaupt hin, was sind die kurzfristigen Ziele (und: Nicht-Ziele!), was die langfristigen Strategien?

Falls du während deines Events die Zeit hast, mit deinen Teilnehmer:innen am Erwartungsmanagement zu arbeiten, eignet sich hierfür zB. die Dreams & Nightmares Methode.

Und – bist du nun überzeugt, dass es durchaus Sinn macht, wenn du ein Event vorbereitest dich ein wenig damit auseinanderzusetzen, wie unser Gehirn funktioniert? Wir hoffen, wir konnten dich davon überzeugen ein paar wenige Grundsätze zu beachten!

Und falls du jetzt Lust auf mehr bekommen hast: in einigen älteren Blogartikeln findest du noch 6 weitere Gründe!!

Neurodidaktik – Teil 2

Neurodidaktik – Teil 3

Hast du Fragen zum gehirngerechten Arbeiten? Oder möchtest deine Erfahrungen mit uns teilen? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar!

Alles Liebe,
dein BusinessMind Team