Brauchen wir eine neue Form des Lernens?

Vor ein paar Wochen sind mir mal wieder spannende Artikel über den Weg gelaufen, die ich hier mit dir teilen möchte. Daher gibt es an dieser Stelle wieder einen eingeschobenen Blogbeitrag. Das nächste Mal folgt dann, wie versprochen, die Info zu einer weiteren Moderationsmethode – der “Fishbowl”.

Diesmal handelt es sich um zwei Artikel aus dem deutschen Wirtschaftsmagazin “Die Wirtschaftswoche”, die beide das spannende Thema “Lernen” betrachten und wie – zumindest laut Meinung mancher ExpertInnen – unser Bildungssystem angepasst werden sollte, um bessere Lernresultate zu erzielen.

Innovatives Learnen

Innovatives Learnen

Im ersten Artikel wird, wie so oft, das bildungstechnische Vorreiterland Finnland als Beispiel herangezogen, welches ja bekanntlich bei der (in Österreich ja nicht GANZ so beliebten) PISA-Studie immer ganz vorne mit dabei ist. Das Wort PISA leitet sich übrigens nicht etwa von der italienischen Stadt mit dem berühmten schiefen Turm ab, sondern steht für “Programme for International Student Assessment”.

Was machen die Finnen denn nun aber so anders als wir?

Zuerstmal werden während eines finnischen Schultages signifikant mehr Pausen abgehalten und weit weniger Hausaufgaben verteilt, um den SchülerInnen mehr Zeit für Spaß, Spiel und kreative Entfaltung zuzugestehen.

Finnland: PISA-Vorreiter

Finnland: PISA-Vorreiter und gleichzeitig mehr Zeit für Spass, Spiel und kreative Entfaltung!

Hier sind wir also wieder bei meinem Dauerbrenner-Thema Kreativität und Lernen – dazu gab es ja bereits schon mal den einen oder anderen ähnlichen Blogbeitrag, erinnerst du dich?

Blogbeitrag “Kreativität stimulieren”

Blogbeitrag “Besser, effizienter und leichter lernen”

Auch der international renommierte Entwicklungspsychologe Howard Gardner schlägt mit seiner “5 Minds for the Future” Theorie unter anderem in die Kreativitäts-Kerbe.

Howard Gardner: Konzept der Multiplen Intelligenzen

Howard Gardner: Konzept der Multiplen Intelligenzen

Für ihn ist die Herausbildung eines “Creative Minds” – eines kreativen Geistes – eine von 5 Grundvoraussetzungen für ein zukunftsträchtiges und erfolgreiches neues Bildungssystem.

Daneben spielen noch 4 weitere “Minds” eine Rolle:

* der “Disciplinary Mind” – es geht in Zukunft nicht mehr nur um Fachwissen, sondern vor allem um Interdisziplinarität und die richtige Denkweise

* der “Synthesizing Mind” – es gilt Wichtiges herauszufiltern

* der “Respectful Mind” – es gilt Respekt gegenüber der religiösen, kulturellen und politischen Vielfalt zu entwickeln

* und abschließend der “Ethical Mind” – der ein ethisches Bewusstsein in allen Lebensbereichen generieren soll.

Neues MindSet planzen

Neues MindSet planzen

Die großen Themen unserer Zeit haben sich verändert: im Angesicht der Globalisierung sei Interdisziplinarität heutzutage viel wichtiger als die Konzentration auf wenige, spezifische Kompetenzen und Fachwissen. Der Fokus auf die klassischen Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sei längst überholt. Vielmehr seien u.a. neue technische Entwicklungen, Kunst, Musik, Sport, das Ökosystem und Menschen die Stichwörter einer globalisierten Welt und somit unserer Zukunft.

Darüber hinaus gelte es unser egozentrisches Leistungsstreben zugunsten eines respektvollen Umgangs mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt hinten anzustellen.

Wie siehst du das? Stimmst du Herrn Gardner hier zu?

Die vollständigen Artikel findest du übrigens auf der Webseite der Wirtschaftswoche unter:

Vorbildliches Bildungssystem: Was finnische Schulen besser machen

Falsche Lehrplaene: Die Jugend lernt, was gestern wichtig war

Übrigens, mit derartigen Fragestellungen beschäftigt sich die aha-Konferenz, die am 24. und 25. April 2015 zum Thema “Lernen spüren – Begeisterung ermöglichen” in Wien stattfindet, die ich Interessierten nur wärmstens empfehlen kann.

Ich hoffe, du fandest den heutigen Beitrag spannend und bist auch beim nächsten Mal wieder dabei!

Bis bald,
Birgit