Business Moderation: „Die Kopfstand-Technik“

Wie in meinem letzten Artikel zu den ineffizienten Meetings bereits kurz angekündigt, stelle ich dir heute wieder einmal eine Methode vor, die du gut zur Vertiefung in ein Thema verwenden kannst, die sich aber auch ausgezeichnet als Opener oder Closer eignet: die Kopfstand-Technik.

Um diese durchzuführen, musst du keinE begnadeteR BodenturnerIn oder Yogi sein, alles, was du mitbringen musst ist ein wenig Mut provokante Fragen zu stellen.

Ziel dieser Technik ist es nämlich, mit einer provokanten Frage quasi eine „Anleitung zum Unglücklichsein“ zu generieren und die erhaltenen Antworten dann ins Positive umzukehren.

Wichtig bei der Kopfstand-Technik ist eben eine wirklich krass formulierte Frage, die deine TeilnehmerInnen aufrüttelt. Nachstehend habe ich dir einige Beispiele zusammengeschrieben:

  • Wie schaffe ich es, meine Workshop TeilnehmerInnen mit meiner Moderation so richtig in den Wahnsinn zu treiben?
  • Wie bekomme ich es hin, dass meine Arbeitsgruppe genau gar keine Ziele erreicht?

Oder aber einfach auch..

  • Wie stelle ich sicher, dass auch wirklich niemals irgendjemand meine Blogartikel liest? 🙂
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Je nach Gruppengröße wird die ausgewählte Frage entweder individuell oder in der Kleingruppe beantwortet. Schreibe dafür die Arbeitsanleitung vorab gut lesbar auf ein Flipchart, teile Moderationskarten und –stifte aus und lade die Gruppe ein, ihre Gedanken auf die Karten zu schreiben (pro Karte ein Gedanke; Stichworte, keine Romane!) und dann auf eine Pinwand zu pinnen. Sie können die Kärtchen entweder bereits selbst clustern oder ihr macht das dann gemeinsam in einem weiteren Arbeitsschritt.

Nachdem ihr die Antworten gesammelt habt, drehst du die Frage um, also zB. eben: „Wie bekomme ich es hin, dass meine Arbeitsgruppe alle Ziele erreicht?“

Du denkst jetzt vielleicht „das ist ja viel zu einfach – da muss man dann doch nur überall davor ein NICHT setzen und die Sache hat sich“. Und du hast natürlich Recht, das wäre tatsächlich zu einfach! Und so funktioniert die Kopfstand-Technik auch nicht.

Viel mehr geht es darum, komplexere Antworten zu finden, die negativen Antworten zu hinterfragen und zu überlegen, wie und womit kann ich diesem Ausgang entgegenwirken. Du wirst erstaunt sein, welche Erkenntnisse diese Methode deinen TeilnehmerInnen bringen kann.

„Die Kopfstand-Technik ist wunderbar geeignet eingeschlafene Köpfe oder unaufmerksame Teilnehmer wieder zum Mitdenken zu bewegen. Da werden alle hellhörig und bringen ihre Ideen wie etwas NICHT sein soll ein – auch die Nörgler werden abgeholt und positiv eingebunden. Birgit hat uns im Training auch auf die Feinheiten dieser Methoden hingewiesen Johannes Karrer, Geschäftsführer Regionsverband Sauwald-Pramtal, der regelmäßig kleine und größere Gruppen moderiert und seinen TeilnehmerInnen gern Raum für Emotionen lässt.

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Hannes hat übrigens mein Moderationstraining besucht, welches auch im Rahmen der Businessmind Sommerakademie immer wieder stattfinden wird.

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal,
Birgit