Prototyp, Persona, und ganz, ganz viele Post-Its – Die 2. BusinessMind Alumni Lounge

„Das Alumni Event war für mich ein voller Erfolg: Kurz und bündig Design Thinking ERLEBT und mit bekannten Gesichtern in einem lockeren Rahmen ausgetauscht. Jederzeit wieder.“ Michael Kert, DOKA

BusinessMind Alumni – was? Was ist denn das nun wieder?

Aufmerksame LeserInnen erinnern sich vielleicht noch an den Rückblick auf die 1. BusinessMind Alumni Lounge im März 2018. Ist ja aber doch auch schon eine Weile her. Es sei dir also verziehen, falls du dir gerade denkst „Hä?“. Oder „Ich bin doch auch ein BusinessMind Alumni, wieso erfahre ich davon erst jetzt?“

Als BusinessMind Alumni bezeichne ich Teilnehmerinnen und Teilnehmer von BusinessMind Moderationstrainings im Rahmen der jährlich stattfindenden BusinessMind Sommerakademie. Diese Trainings bieten sich insofern für Follow Up Events an, da es danach (also über den Sommer) kaum Möglichkeiten zum Austausch gibt und die Teilnehmenden in der Regel aus unterschiedlichen Organisationen kommen und sich demnach meist nach den gemeinsamen Trainings nur selten wiedersehen.

Ich habe dieses Veranstaltungsformat ins Leben gerufen, um dem konstanten Ruf nach einem gemeinsamen Weitergehen, Wiederholen und Ausprobieren nach Seminaren Rechnung zu tragen. Seither gibt es 2x / Jahr eine kurzweilige, 2-stündige Abendveranstaltung zu jeweils einem bestimmten Thema, mit anschließendem netten Beisammensein mit kulinarischen Köstlichkeiten und Getränken im Novotel Hauptbahnhof (welches ich mit seinen tollen Kreativitätsräumen allen, die auf der Suche nach guten Locations sind, nur wärmstens weiterempfehlen kann).

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Design Thinking goes BusinessMind

Bei der 2. BusinessMind Alumni Lounge ging es um Design Thinking. Ein Thema, das derzeit in aller Munde in der Moderationswelt ist und das die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der 1. BusinessMind Alumni Lounge selbst ausgewählt hatten.

Ich selbst bin zertifizierte Service Design Facilitator.

Im Grunde besteht der Design Thinking Prozess aus 6 Phasen. Am Ende steht die Präsentation eines Prototyps eines neuen Produktes oder Services. Und die Möglichkeit sich von den weiteren TeilnehmerInnen Feedback dazu abzuholen.

Design Thinking ist also ein Tool zur Entwicklung von Innovationen (Produkten oder Dienstleistungen. Im Zentrum steht dabei der Mensch: wichtig ist es, User-Bedürfnisse zu erkennen und daraus Lösungen zu entwickeln.

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Für die Alumni Lounge habe ich mich entschieden, die BusinessMind Webseite unter die Lupe zu nehmen sowie eventuelle neue Angebotsformate zu generieren. Zugegebener Weise nicht ganz uneigennützig, jedoch eine wunderbare Win-Win-Situation, da die BusinessMind Alumni Lounge eine gratis Veranstaltung ist, die nicht wenig Vorbereitungsaufwand und Kosten mit sich bringt. Und auf der anderen Seite bietet sich nur selten die Möglichkeit soviel Hirnschmalz, Kreativität und Professionalität auf einen Haufen zu bekommen, wie wenn die BusinessMind Alumnis zusammenkommen und gemeinsam eine Aufgabe bearbeiten.

6 Phasen Design Thinking im Schnelldurchlauf

Aber nun  zum Prozess. Zuerst werden deine TeilnehmerInnen erst einmal in Teams eingeteilt. Hier gilt der Grundsatz: je gemischter die Teams, desto besser.

  • In der ersten Phase – dem „Verstehen“ geht es darum ins Thema einzutauchen, ein Teamverständnis herzustellen und die gesamte Problemdimension zu erfassen.
  • In der zweiten Phase – dem „Beobachten“ – nehmen deine TeilnehmerInnen die Perspektive des Users ein. Dafür führen sie Interviews durch. Entweder untereinander (so wie wir das bei der Alumni Lounge gelöst haben) oder – falls dafür Zeit ist – kannst du sie auch auf die Straße, ins Hotel oder sonstwohin schicken, um ihre Antworten zu den ausgewählten Themen zu sammeln.
    Was wird abgefragt? Vor allem die Bedürfnisse. (“All you need is needs!”) Aber auch Vorlieben, Geschichten, Zitate zum Thema. In unserem Fall zB.: „Was ist dir wichtig, wenn du auf eine Webseite kommst? Was nervt? Was bringt dich dazu zu bleiben?“ etc.
  • In der dritten Phase – der „Synthese“ – werden diese Resultate zusammengetragen und weiter analysiert. Auf Basis der Ergebnisse dieser Analyse wird dann eine „Persona“ kreiert. Darunter können sich viele anfangs einmal nur recht wenig vorstellen, aber glaub mir, in der Regel sprudeln hier die Ideen nur so: hier wird nämlich eine fiktive Person kreiert, der man alle Eigenschaften, Hobbies, Interessen, Bedürfnisse und Werte zuschreiben kann, die man zuvor zusammengesammelt hat. Da entstehen schon mal ganz interessante Persönlichkeiten. 🙂

Und dann kommt die WKW-Frage: Wie Können Wir dieser Person helfen?

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Vom Problem- zum Lösungsverständnis

  • Dies wiederum führt zu Phase vier – der „Ideensammlung“, klassisch per Brainstorming: alles ist möglich, nix wird kritisiert. Die Ideen werden dann geclustert und durch Punktevergabe wird diejenige Idee ausgewählt, die schließlich umgesetzt wird.
  • Schließlich geht es in Phase 5 an die Erstellung eines Prototypen (für ein Produkt), die auch in Form einer Darbietung erfolgen kann (eignet sich für Dienstleistungen / Services besser): und hier darf natürlich wieder die vollste Kreativität fließen.
  • Da wurden Urlaubswiesen bespielt, auf denen alles erlaubt war, Birgit-Doubles traten auf und Chat-Bot „Gitti“ erklärte allen, wo sie die neuesten Trainingsangebote finden konnten (nachdem er den älteren Semestern unter uns (mich selbst eingeschlossen) erstmal erklärt hatte, WAS er/sie überhaupt ist). 🙂
  • Damit waren wir auch schon mitten in Phase 6 (dem „Testen“), während derer sich die Stars von morgen auch gleich Feedback ihrer Mitdenker und Mitdenkerinnen abholen konnten. Und ich habe Idee über Idee mitgeschrieben und mich mal wieder gefreut wie ein Laternderl, dass ich so viele lustige, geniale und unendlich kreative Alumnis habe.

I say it again and again: Trust your group.

Zeitlich war das Ganze allerdings ziemlich sportlich ambitioniert. Schließlich wollte ich den gesamten Prozess innerhalb von 2,5 Stunden einmal komplett durchspielen. Aber wie immer konnte ich mich auf meine „Schäfchen“ verlassen, die sofort zur Tat schritten, kaum Zwischenfragen stellten und deren kreative Ergüsse und tolle Ideen mich mal wieder hellauf begeistert haben.

Schon im letzten Blogartikel zu Design Thinking habe ich ja erwähnt, dass bei diesem Prozess etliche bekannte Elemente / Methoden neu zusammen gesetzt und mit einem ansprechenden Namen versehen wurden – ich kann ihn dennoch wärmstens empfehlen, wenn es darum geht auf kreativem Wege Innovationen anzudenken, neue Produkte zu generieren oder Services aufzusetzen.

Hast du schon Erfahrungen mit Design Thinking gemacht? Hinterlasse uns gern einen Kommentar dazu!

Du möchtest Design Thinking in deinem Unternehmen umsetzen und brauchst noch ein wenig mehr Informationen? Buche gern eine Coachingstunde bei mir und ich helfe dir bei der Vorbereitung deiner Moderation!! Schreib mir einfach unter birgit.baumann@businessmind.at.