Mythos Multitasking oder auch „5 Tipps für eine bessere Konzentration“

Heute geht es um das “wunderbare” Thema Multitasking.

Wer meint es zu beherrschen, brüstet sich gerne damit.

Männer sind wohl weniger gut darin, als Frauen (habe ich so gehört. 🙂 )

Und eigentlich gehört es heutzutage in jede bessere Job Description.

Multi-tasking. Also mehrere Aufgaben gleichzeitig ausführen.

Bestimmt eines DER Unwörter des 21. Jahrhunderts.

Wenn du jetzt innerlich aufzeigst und rufst „Ja, ich! Genau! Mache ich ständig! Kann ich richtig gut!“ muss ich dich enttäuschen.

Multitasking gibt es nämlich gar nicht.

Tatsächlich können wir nämlich nur sehr schnell ZWISCHEN Tätigkeiten hin und her wechseln. Niemals jedoch können wir zwei anspruchsvolle Tätigkeiten gleichzeitig ausüben.

Multitasking ist ein Mythos

Dies ist wissenschaftlich erwiesen. Jede Sekunde strömen abertausende Sinnesreize auf unser Gehirn ein. Die Verarbeitungskapazität des Gehirns beträgt etwa 120 Bit pro Sekunde.

Wenn wir nur unserer Kollegin zuhören, wenn sie von ihrem letzten Urlaub erzählt, verbraucht dies schon etwa 60 Bit / Sekunde.

Schreiben wir nebenbei „nur schnell noch ein Email..“ fertig und denken vielleicht schon an das Abendessen, ist unser Gehirn bereits hoffnungslos überfordert.

Und was passiert dann?

Wir beginnen wichtige Dinge zu übersehen, zu überhören, zu vergessen.

Die Reizüberflutung führt zu einem Versagen der Informationsverarbeitung. Wenn wir versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, und wenn zu viele Reize in zu schneller Abfolge auf uns einwirken, ignoriert unser Gehirn einfach einen Teil der wahrgenommenen Umgebung.

Selbst wenn wir uns unglaublich produktiv fühlen, brauchen wir im Schnitt 50% länger (!!), um die verschiedenen Aufgaben zu bewältigen. UND: machen dabei auch noch mehr Fehler.

Multitasking vermeiden - den Fokus aufs Wesentliche richten

Mono- statt Multitasking

Daher möchte ich heute und hier eine Lanze dafür brechen, den Versuch nach Multitasking zu streben hiermit einfach einzustellen.

Mach einen Schritt nach dem anderen.

Atme durch.

Fokussiere auf die Aufgabe, die vor dir liegt. Nicht die nächste und übernächste. Nur die eine.

Und: lass dich nicht ablenken.

Wie das funktionieren kann, habe ich dir hier in 5 Tipps zur besseren Konzentration zusammengefasst:

  1. Ablenkungen vermeiden: optimiere deine Umgebung. Wie ruhig ist es an deinem Arbeitsplatz? Was liegt dort alles auf dem Tisch? Vermeide ungeordnete und ablenkende Strukturen. Wenn du dich konzentrieren musst, such dir einen ruhigen Ort, bitte KollegInnen, dich eine Stunde lang nicht zu unterbrechen. Leite dein Telefon um, schalte die Emailbenachrichtigungen aus.
  2. Aktiv arbeiten: wir können uns in der Regel länger konzentrieren, wenn unser Lernen mit einer Tätigkeit verbunden ist. Mach dir also Notizen in Form von Grafiken, Mindmaps, verwende Kreativmaterial, markiere dir Wichtiges mit einem Leuchtstift. Arbeite im Stehen. Mach aus der nächsten Besprechung einen gemeinsamen Spaziergang.
  3. Routinen nutzen: es hilft außerdem, soviel wie möglich zu automatisieren und unserer Intuition zu vertrauen. Dies beansprucht den präfontalen Kortex und das Arbeitsgedächtnis weniger.
  4. Störende Technik vermeiden: weg mit dem Handy (bereits der Anblick des Telefons lenkt dich ab!). Schalte Benachrichtigungsfunktionen aus. Selbst wenn es sich nur um einen kleinen Punkt am rechten unteren Bildrand handelt. Auch der kann dir schon deine wertvolle Konzentration rauben.
  5. Pausen einlegen: wenn du merkst, dass die Konzentration nachlässt, ist es Zeit für eine Pause. Geh an die frische Luft, schau aus dem Fenster, atme tief durch, beweg dich. Oder: mach Feierabend! 🙂

In diesem Sinne wünsche ich dir den Raum und die Zeit, auf das Wesentliche zu fokussieren, Momente der Ruhe zu finden, und diese dunkle und doch so hell leuchtende Zeit des Jahres zu genießen.

Frohe Weihnachten!

Deine Birgit