Muss es immer miro sein? Eine Entscheidungshilfe in 4 Punkten.

Wenn du schon länger hier am BusinessMind Blog mitliest, ist die folgende Tatsache für dich vermutlich nichts Neues. Wir hier bei BusinessMind sind ganz große Fans des virtuellen Whiteboards miro.

Wir stellen dir hier am Blog auch immer mal wieder Methoden vor und wie wir diese über miro umsetzen, zB. hier das Online World Café oder hier virtuelles Brainwalking. Auf unserem Youtube Channel findest du außerdem ein kurzes Erklärvideo zu den wichtigsten Funktionen des Tools.

Heute wollen wir uns aber mal an der eigenen Nase nehmen und unserem Credo „Methoden folgen den Zielen (und nicht umgekehrt)“ folgen und ein wenig über den Tellerrand unseres Lieblingstools blicken. Und uns fragen: „Muss es wirklich immer miro sein?

Denn manchmal und manchEN ist miro einfach too much.

A complex miro board with lots of sticky notes

miro ist ein komplexes Tool mit schier unendlichen Funktionen, das auch schon mal überfordern kann. Und manchmal braucht es einfach nicht so viele fancy features. Manchmal geht’s auch gut mit weniger.

Die Methoden folgen den Zielen

Aber machen wir kurz ein paar Schritte zurück.

Du weißt, am Anfang deines Veranstaltungsdesigns steht immer die Definition deiner Ziele. Ziele für die gesamte Veranstaltung, aber auch Subziele für die einzelnen Blöcke. Und am besten definierst du auch gleich Nicht-Ziele und Resultate (im Vergleich zu den Zielen sind das greifbare Ergebnisse, die am Ende deines Events stehen, wie zB. TO DO Listen, ein konkretes Dokument, etc.).

Nehmen wir ein Beispiel: Ziel der Warmup Phase zu Beginn deines Events ist es, dass sich deine Teilnehmenden kennen lernen, erste Gemeinsamkeiten finden und sich zu ihren Erwartungen austauschen.

Methodisch entscheidest du dich für einen lockeren Austausch in Break Out rooms. Die Ergebnisse aus den Kleingruppen sollen für alle anderen gut sichtbar visuell dargestellt werden (damit noch mehr Gemeinsamkeitsgefühl durch den persönlichen Abgleich entstehen kann. Und zu Dokumentationszwecken.).

Muss es wirklich miro sein?

Stelle dir nun die folgenden 4 Fragen:

  1. Wieviele Teilnehmer:innen habe ich?

Ab einer gewissen Gruppengröße stoßen einfachere Tools wie PADLET oder Google Jamboard an ihre Grenzen.

Auf den virtuellen Boards ist nicht genug Platz. Du musst mitunter scrollen, um alle Ergebnisse zu sehen. Extrafeatures, wie zB. Elemente zu „locken“ (damit keiner sie verschieben kann) sind nicht verfügbar.

Eine konkrete Zahl, ab welcher Größe dem so ist, ist schwer zu nennen. Das kommt sehr darauf an, welche Methode du umsetzen möchtest.

Gruppenarbeiten mit freiem Brainstorming und anschließendem Clustern (wie zB. beim virtuellen Brainwalking) lassen sich zB. auf PADLET weniger gut umsetzen, weil du dafür entweder mehrere Pinnwände (= mehrere Weblinks) brauchen würdest oder wiederum an relativ un-freie Spalteneinteilungen gebunden wärst, damit es auf einem Board nicht zu chaotisch wird.

Als nächstes frage dich:

  1. Wie erfahren sind meine Teilnehmer:innen im Umgang mit virtuellen Tools?

miro braucht IMMER eine Einführungszeit. Am besten du schickst bereits vorab ein Erklärvideo aus, sowie einen Link zu einem miro Board, auf dem sich deine Teilnehmenden schon mal vorab ausprobieren können.

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Nur bei Gruppen, die wirklich laufend mit miro (oder vergleichbaren Tools, wie Conceptboard oder Mural) arbeiten, kann auf diese Zeit verzichtet werden.

Trotzdem empfehlen wir unbedingt mit einer einfachen Übung zu starten, und klar zu kommunizieren an wen sich deine Teilnehmer:innen wenden können, falls doch Probleme bei der Handhabung des Tools auftauchen. Du riskierst sonst, dass frustrierte Teilnehmer:innen zu Omegas werden und dir die gesamte Veranstaltung sprengen.

  1. Wieviel Zeit habe ich?

Bezugnehmend auf Punkt 2 ist auch deine gesamt verfügbare Zeit ein Entscheidungskriterium.

Bei einem zweistündigen Event, bei dem du unbedingt eine Einschwingphase zur Arbeit mit dem Tool brauchst, empfiehlt sich unbedingt die Nutzung eines einfach handhabbaren, intuitiven Tools wie PADLET oder Google Jamboard, das kaum weitere Eklärung braucht.

Wenn du für ein solches Tool wiederum zu viele Teilnehmer:innen hast (siehe Frage 1), überleg dir, ob es nicht auch die Chat Funktion deines Videokonferenztools tut.

  1. Verwende ich das Tool während des gesamten Events oder soll es nur eine Methode unterstützen?

Der Einsatz von miro zahlt sich meist nicht aus, wenn es nur einmal während des Events zum Einsatz kommt. Auch hier empfehlen wir dir eher auf simplere Tools zurückzugreifen. Oder ganz auf den Einsatz eines virtuellen Tools zu verzichten.

Der Einsatz der Chatfunktion oder einer klassischen geführten Austauschrunde ist nicht immer so sexy, wie ein fancy Tool, aber ein Tool nur um des Tools willen anzuwenden ist auch nicht der richtige Weg.

Wir hoffen, diese vier Fragen helfen dir bei der Auswahl des richtigen virtuellen Tools! Wie sind deine Erfahrungen mit dem Einsatz von miro, PADLET & Co? Teile sie gerne mit uns in den Kommentaren!

Liebe Grüße
dein BusinessMind Team